Orale Chirurgie
Als Facharzt für Kieferchirurgie habe ich eine umfassende Erfahrung mit oralchirurgischen Eingriffen. Dies ermöglicht mir diese Eingriffe schneller, schmerzärmer und komplikationsärmer durchzuführen als Zahnärzte, welche bei weitem nicht über die chirurgische Expertise eines spezialisierten Facharztes verfügen. Nicht nur das chirurgische „know how“ ist heute von großer Bedeutung, sondern auch das Wissen um die perioperative Handhabung von Patienten mit besonderen Erkrankungen und der dazu gehörigen Medikation (Gerinnungsmedikamente, Bisphosphonate, Antikörper, Chemotherapeutika etc.). Durch meine langjährige und weiterhin andauernde Tätigkeit an der Universitätsklinik St. Pölten bin ich in diesem Bereich sehr erfahren und kann fast alle Patienten sicher in der Ordination versorgen und kann ihnen unangenehme Krankenhausaufenthalte oder unnötige Komplikationen ersparen. Unerlässlich für komplexe oralchirurgische Fälle ist heute die Diagnostik mittels 3D Röntgen (DVT), dies ist in der Ordination selbstverständlich möglich.
Chirurgische Parodontitistherapie
Nach einer konservativen Parodontitistherapie kann bei ausgeprägten knöchernen Defekten eine weiterführende chirurgische Therapie notwendig sein. Die chirurgische Therapie hilft Zahnfleischtaschen nachhaltig zu entfernen.
Zwei verschiedene Vorgangsweisen sind möglich: Resektive oder regenerative Parodontalchirugie. Beide Varianten führen zu einer Verkleinerung der Zahnfleischtaschen und im günstigsten Fall kann der Zahnhalteapparat regeneriert werden. Unabhängig davon, welche Vorgangsweise gewählt wird, ist eine umfassende Nachversorgung und Betreuung wesentlich für den dauerhaften Erfolg der Therapie. Mit der Erfahrung von DDr. Edwin Biedermann können mit der chirurgischen Therapie günstige Resultate erzielt und aufrechterhalten werden.
Resektive Parodontalchirurgie
Der kleine chirurgische Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung. Zuerst wird das Zahnfleisch angehoben, damit Ablagerungen an der Wurzeloberfläche unter direkter Sicht entfernt werden können. Abhängig von der Art der entzündlich bedingten knöchernen Veränderungen wird die Knochenkontur geglättet und das Zahnfleisch modelliert. Die Wunde wird danach mit Nähten geschlossen.
Regenerative Parodontalchirurgie
In ausgewählten Fällen kann versucht werden die Zahnfleischtaschen mittels Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial wiederherzustellen. Dies ist jedoch nur in besonderen klinischen Situationen sinnvoll.
Ästhetische parodontal Chirurgie
Durch zurückgewichenes Zahnfleisch (Rezessionen) bedingte ästhetische Probleme lassen sich durch chirurgischen Maßnahmen korrigieren.
Rezessionen haben vielfältige Ursachen – oft sind Rezessionen des Zahnfleischs auf Zahnfehlstellungen, Parodontitis, überstehende Füllungen, Piercings oder schlicht falsche Putztechnik zurückzuführen. Leider zeigen Zähne mit Rezessionen häufig eine Überempfindlichkeit. Weiters besteht auch ein erhöhtes Risiko für Wurzelkaries. Dies ist insbesondere dadurch bedingt, dass die Mundhygiene bei Zähnen mit Rezessionen schwerer möglich ist.
Wichtig ist, Rezessionen möglichst rasch zu diagnostizieren und zu behandeln. DDr. Edwin Biedermann klärt mit seinen Patientinnen und Patienten gerne individuell den Behandlungsbedarf und erstellt eine Prognose für die ästhetische Wiederherstellung ihres Zahnfleisches
Lippenbandentfernung (Frenektomie)
Lippen- und Wangenbänder – sogenannte Frenula – bestehen aus Muskel- und Bindegewebsfasern. Der chirurgische Eingriff, mit der Frenula entfernt werden, nennt sich Frenektomie.
In manchen Fällen strahlen Lippen- und Wangenbänder bis in die marginale Gingiva (den Zahnfleischrand) ein. Durch die starken Zugkräfte schädigen sie den Zahnhalteapparat und verhindern einen natürlichen oder kieferorthopädischen Lückenschluss. Besonders häufig kommt dies bei den mittleren Schneidezähnen, den Eckzähnen und den vorderen Backenzähnen vor.
Während des Sprech- und Kauvorgangs wird durch die Frenula ein Zug auf den Zahnfleischrand bzw. vereinzelte Papillen (dreieckförmiger Zahnfleischbereich zwischen den Zähnen) ausgeübt. Dieser kann so stark sein, dass es zu Rezessionen kommt. Bei rund sieben Prozent der Kinder ist eine Lücke zwischen den mittleren Schneidezähnen des Oberkiefers zu beobachten. Diese sogenannte „Trema“ kann durch ein straff zwischen den Zähnen verlaufendes Frenulum verursacht sein. Ist die Ursache für die Lücke ein Lippen- und Wangenbändchen, muss das Frenulum operativ beseitigt werden, um den Lückenschluss – spontan oder mit kieferorthopädischer Unterstützung – zu ermöglichen.
Frenula werden oft als vorbeugend chirurgisch entfernt. Gründe dafür sind, dass der Verlust einer Papille die Ästhetik beeinflusst. Weiters ist der betroffene Zahnzwischenraum anfälliger für bakteriellen Belag. Der Rückgang im Zahnfleischrandbereich bedeutet, dass durch Freilegen des Wurzeldentins die Anfälligkeit für Karies und überempfindliche Zahnhälse erhöht ist.
Im einfachsten Fall handelt es sich dabei lediglich um eine Durchtrennung des Lippen- und Wangenbändchen. Wenn eine Entfernung erforderlich ist, muss das Bandgewebe vom Periost (Knochenhaut) gelöst und verlagert werden. So wird die Rückfallgefahr reduziert.
Anwendungsgebiete
- Unterstützung eines spontanen oder kieferorthopädischen Lückenschlusses
- Vermeidung einer Rezessionsbildung bzw. des Ausweitens einer bestehenden Rezession
- Vermeidung entzündlichen Geschehens im Rezessionsbereich
- Vermeidung eines Papillenverlustes
- Vermeidung schmerzhafter Druckstellen im Randbereich von Prothesen durch sich bewegende Bänder
- Verbesserung des Prothesenhalts durch Elimination der Bänder, durch deren Bewegung eine Prothese abgehoben werden kann
- Vermeidung von Komplikationen im Bereich von Implantaten (künstlichen Zahnwurzeln), wenn in deren unmittelbarer Nähe Frenula ansetzen